Lehm gehört zu jenen Stoffen, die in der Welt der Menschen eine besonders lange Überlebensdauer haben. Kaum ein Material wird immer noch so gerne benutzt wie der seit der Antike als Baustoff verwendete Lehm. Heute findet man Lehm nicht mehr so häufig als Baustoff, seine Verwendung schlägt sich nun in anderen Bereichen wieder, wie zum Beispiel bei Ton- Produkten. Allerdings ist Lehm als Baustoff mittlerweile schon wieder in, vor allem bei all jenen die auf umweltfreundliche Art und Weise ein Haus bauen möchten. Denn Lehm bietet einige ganz besondere Vorteile, welche man sich vor dem Hausbau durch den Kopf gehen lassen sollte.
Die Geschichte des Lehmhauses
Die Geschichte des Lehmhauses reicht sehr weit zurück. Schon die Mayas und Inkas benutzten Ziegel aus Lehm und auch in den antiken Kulturen Europas beziehungsweise Asiens war das Haus aus Lehm äußerst weit verbreitet. Heute verbindet man Lehmhäuser vor allem noch mit dem nostalgisch anmutenden Charme der alten Fachwerkbauten in Skandinavien, Norddeutschland oder Großbritanniens. Wer kennt sie nicht, die rustikalen, großen Häuser mit ihren massiven Holzbalken? Auch heute ist die Lehmbauweise noch nicht ausgestorben, auch in Kombination mit Holzbalken ist das Lehmhaus mittlerweile wieder eine beliebte und sehr spezielle Art, ein Haus zu bauen.
Die gesunde Alternative – für Mensch und Umwelt
Lehmhäuser sind bei uns natürlich keine gängige Bauweise mehr. Doch immer mehr Leute haben Interesse daran, die Vorteile dieses außergewöhnlichen Baumaterials zu nutzen. Denn Lehm ist ein sehr flexibler Baustoff, der seines gleichen sucht. Durch die niedrigeren Schadstoffzahlen im Bauprozess und die geringere Menge von Bauschutt bei Lehmbau ist diese Form des Bauens auch um einiges umweltfreundlicher als konventionelle Formen des Bauens. Hinzu kommt außerdem, dass Lehm eine recht häufig vorkommende natürliche Ressource ist, die in vielen verschiedenen Teilen rund um den Erdball verbreitet ist. Aus diesem Grund kann das Material aus regionalen Bezugsquellen bezogen werden, so dass man keine weiten Transportwege in Kauf nehmen muss. Diese Tatsache verstärkt natürlich den umweltfreundlichen Aspekt des Lehmbaus noch zusätzlich, da der Transport von Gütern ja meist mit Schadstoff- Emissionen einhergeht.
Zu Guter Letzt muss noch angemerkt werden, dass das Leben in einem Haus aus Lehm auch für den Menschen selbst so seine Vorteile bietet. Denn in einem Lehmhaus ist die Luftfeuchtigkeit im Regelfall höher als in einem Betonhaus, was unserem Körper zu Gute kommt. So macht ein Lehmbau nicht nur für die Gesundheit unseres Planeten, sondern auch für unsere eigene Gesundheit wirklich Sinn. Auch für Stauballergiker ist ein Lehmhaus ideal, da sich in einem solchen um einiges weniger Staub bildet.