Das perfekte Tapezieren beginnt schon mit dem Tapetenkauf. Denn wenn man vor bzw. während des Kaufes nicht auf wesentliche Punkte achtet erhält man später kein perfektes Ergebnis. Die richtige Tapete ist immer vom jeweiligen Raum abhängig. Küche, Flur, Kinderzimmer oder Bad benötigen eine robuste und abwaschbare Tapete. In kleinen Räumen wirken helle Tapeten raumvergrößernd, große Räume werden durch dunkle Tapeten intimer. Auch die Raumproportionen können mit den passenden Tapeten korrigiert werden. Dunkle Räume werden mit hellen Farben frischer. Obwohl die Muster vom persönlichen Geschmack abhängen, gibt es auch hier eine Faustregel. Nur große Wandflächen sollten große Muster erhalten. Kleine oder verwinkelte Zimmer vertragen eher nur kleine Muster. Dann muss man sich natürlich noch für eine Tapetensorte entscheiden, von Vliestapeten bis hin zu glatten Tapeten reicht das Angebot.
Die Bedarfsermittlung
Tapeten sind Europaweit genormt Eine Eurorolle ist exakt 0,53m breit und genau 10,05 m lang. Sie reicht deshalb für etwa 5 qm Wandfläche. Möchte man nicht exakt ausmessen, Misst man den Raumumfang nimmt diesem mit der Raumhöhe mal und teilt das Ergebnis durch 5. So erhält man die erforderliche Rollenzahl. Dabei sind Fenster- und Türaussparungen mit eingerechnet.
Werkzeuge
Zum Tapezieren benötigt man Kunststoff Andrückspachtel, Tapezierbürsten, Moosgummi-Rolle, Kleisterbürste, Eimer, Nahtroller, Zollstock, Bleistift, Tapezierscheren, Cuttermesser, Metallspachtel, Lot, Tapezierschiene, Kanten Schneideschiene und Tapeziermesser.
Das Tapezieren
Man beginnt zuerst mit der Vorbereitung der Wandfläche, also des Untergrundes. Diese Mühe muss man auf sich nehmen um später ein perfektes Resultat zu erhalten. Wasserlösliche Anstriche und alte Tapeten müssen unbedingt restlos entfernt werden. Vorhandene Dispersionsfarb-Anstriche müssen auf ihre Haltbarkeit geprüft werden. Hierzu klebt man einen Klebestreifen fest an und zieht diesen ruckartig wieder ab. Entfernt sich der Klebestreifen ohne Rückstände, ist alles o.k. Zieht sich alter Lackanstrich mit ab, muss neu lackiert werden. Die Untertapete ist notwendig, wenn eine Tapete mit einer sehr glatten Oberfläche ausgestattet ist. Man kann den Untergrund aber auch mit einer Streichmakulatur versehen. Der Kleister ist auch maßgebend. Denn die richtige Wahl und das perfekte Ansatzverhältnis entscheiden später über die einwandfreie Verarbeitung. Beim Kleister gilt ein Grundsatz: Je schwerer die anzubringende Tapete ist und je mehr Saugfähigkeit diese hat, desto fester bzw. dicker sollte der Kleister angemischt werden. Denn es ist besser einen dick angerührten Kleister dünner aufzutragen, als einen zu flüssigen Kleister zu dick. Außerdem muss der Kleister sehr gründlich eingerührt werden und er braucht genügt lange um richtig zu quellen. Nur dann wird er fast transparent und homogen. Dem Tapeten Beipackzettel kann man die richtige Kleistersorte und Verarbeitung entnehmen. Damit nichts schief gehen kann, sollte unbedingt auf die jeweiligen Hinweise auf der Kleisterpackung geachtet werden.
Das Zuschneiden der Tapetenbahnen ist ebenfalls sehr wichtig. Die Höhe des jeweiligen Raumes und eine Zugabe von 5 bis 10 cm sind die benötigte Bahnlänge. Sind Versatzmuster vorhanden, muss jede zweite Bahn exakt so zugeschnitten werden, dass jeweils um die Hälfte des Rapports versetzt wird. Die Einhaltung der Weichzeit ist ebenfalls besonders wichtig. Denn nur wenn man die angegebene Weichzeit einhält, bilden sich keine Blasen oder offene Nähte. Außerdem sollte man nur wenige. Bahnen bereits einkleistern und diese dann in gleicher Reihenfolge verarbeiten.
Die Tapezierrichtung hängt immer vom Lichteinfall ab. Man tapeziert mit dem Licht. Was bedeutet, dass immer am Fenster begonnen wird. Das Ausloten ist wichtig damit die Bahnen gerade verlaufen. Deshalb muss immer die jeweils erste Bah senkrecht ausgelotet werden. Beim Kleben ist darauf zu achten, dass die erste Bahn mit einem Überstand an der Decke angesetzt wird. Hiermit gleicht man mögliche Höhenunterschiede aus. Dabei richtet man nach der Senkrechten aus und drückt von der Mitte aus blasenfrei zur Seite an. Hierzu verwendet man bei normalen Tapeten eine Bürste und bei allen anderen eine Gummiwalze. Sollte es erforderlich sein, muss die Naht mit einem Nahtroller angedrückt werden. Unbedingt anfallende Kleisterspuren sofort entfernen. Hierzu verwendet man am Besten einen sauberen Lappen. Beim Trocknen der Tapete sollte darauf geachtet werden, dass diese nur zu schnell austrocknen, denn sonst können die Nähte aufplatzen. Auch Zugluft sollte in der Trockenphase vermieden werden. Nur so erhält man am nächsten Morgen ein perfektes Tapeten Design und das ganz unabhängig ob glatte Tapeten, Vliestapeten oder weitere Tapetenarten.